Warum der Einsatz von Containern bei Shopware für schnelle Releases und eine bessere Performance sorgt

André Köhler

Der E-Commerce-Markt entwickelt sich äußerst dynamisch. Geschwindigkeit bei der Bereitstellung neuer Releases und die Möglichkeit, flexibel zu skalieren, erweisen sich als unentbehrliche Faktoren für eine stimmige Customer Journey. Container und DevOps sind die Mittel der Wahl, um Shopware in hoher Geschwindigkeit und optimaler Qualität zu liefern.

Ob Black Friday oder Peaks durch eine erfolgreiche Kampagne: Die schnelle Bereitstellung neuer Funktionen und eine hohe Performance bilden die unabdingbare Voraussetzung für ein gutes Benutzererlebnis und sind für Shop-Betreiber unmittelbar umsatzrelevant. Das gilt auch für die E-Commerce-Software Shopware, die sich zu einem der führenden Shopsysteme „Made in Germany“ entwickelt hat. Seit der Version 6 steht Shopware-Kunden ein modernisiertes E-Commerce-System mit API-First-Ansatz zur Verfügung.

Basis Technologie-Stack für Shopware

Mit der Wahl einer innovativen E-Commerce-Software allein ist es allerdings noch nicht getan. Das Betriebsmodell und die darunterliegende Infrastruktur sollten genauso dynamisch sein wie die E-Commerce-Software selbst. Dafür braucht man eine innovative Plattform, die auf die speziellen Anforderungen von Shopware optimiert ist. Den Application Stack in einer Delivery Pipeline kontinuierlich zu entwickeln, zu integrieren und bereitzustellen, schafft dafür die technische und methodische Voraussetzung. Bei Shopware bietet sich folgendes Setting für einen standardisierten Container Stack an:

  • Redis
  • php/Apache
  • Maria/MySQL
  • Varnish
  • Elastic Search

Dieser Basis-Stack bildet bereits zahlreiche Anforderungen ab und kann entsprechend der jeweiligen Einsatzszenarien und Projektsituationen erweitert werden.

Als Infrastruktur-Plattform bieten sich grundsätzlich extrem skalierbare Public Cloud-Umgebungen an, wie zum Beispiel die Google Cloud oder AWS. Aber grundsätzlich gilt: Die containerisierte Shopware Applikation kann sowohl auf der Public wie auf der Private Cloud betrieben werden, abhängig von den konkreten Anforderungen oder Präferenzen der Kunden. Entscheidend ist das Vorhandensein einer containerisierten und optimierten Umgebung für einen reibungslosen und performanten Betrieb.

Grafik: Shopware Stack

Shopware Stack

Beschleunigung der Continuous Delivery Pipeline

Natürlich geht es nicht um den Einsatz einer Trendtechnologie als Selbstzweck. Was sind die konkreten Vorteile beim Betrieb von Shopware auf einer Container-basierten Umgebung? Container-Technologien lösen die Probleme einer klassischen Continuous Delivery Pipeline durch ihre Plattformunabhängigkeit. Durch den Einsatz von Containern können Entwicklungs-, Test- und Produktivumgebung deutlich enger verzahnt werden. Es macht keinen Unterschied mehr, ob Container (und damit das neue Feature von Shopware) auf dem Developer-Notebook oder auf der Produktivumgebung laufen: Die Umgebung ist dieselbe. Daraus ergeben sich enorme Vorteile für den Komfort und die Geschwindigkeit des Deployment-Prozesses. Dazu kommt ein Betriebsmodell, das diesen dynamischen Ansatz unterstützt.

DevOps steht für eine neue Kultur der Kooperation zwischen Anwendungsentwicklung (Dev) und Operations (Ops), die ein agiles und abgestimmtes Handeln zum Ziel hat. Zusätzlich werden Prozesse durch den Einsatz von Tools zur Automatisierung beschleunigt und vereinfacht. Dadurch wächst die Agilität der Entwickler und die Zusammenarbeit mit dem Ops-Team wird weiter verbessert.

Der Effekt: Durch den Einsatz von DevOps und Containern wird die Bereitstellung neuer Applikationen, in diesem Fall Shopware, von der Entwicklung bis zur Produktivumgebung über unterschiedliche Umgebungen hinweg ohne Brüche und Verzögerungen möglich. Hinzu kommt: Wenn ein flexibles Shopware Container-Image vorliegt, das die Grundlage für ein auszulieferndes Kunden-Image bildet, lassen sich die weiteren Konfigurationen einfach verwalten.

Grafik: Containerbasierte Continuous Delivery Pipeline

Containerbasierte Continuous Delivery Pipeline

Die Vorteile von Containern im Überblick
  • Container sind viel besser wartbar als monolithisch entwickelte Software
  • Die Lade- und Antwortzeiten eines Containers sind kurz
  • Für containerisierte Software lässt sich die CD-Pipeline deutlich enger verzahnen als beim klassischen Continuous Delivery
  • Container überwinden frühere Probleme mit unterschiedlichen Topologien, Parametern und Softwareversionen
  • Container ermöglichen eine höhere Abstraktion beim Betrieb von Anwendungen, was Multi- und Hybrid-Cloud-Szenarien leichter umsetzbar macht

Ideales Setting für Digitalagenturen

Der Einsatz von Containern bietet zum Beispiel enorme Vorteile für Digitalagenturen, die sich auf Shopware spezialisiert haben. Ein hoher Grad an Automatisierung senkt die Fehleranfälligkeit und verbessert die Qualität der Shopware-Anwendung. Außerdem verschafft es zusätzliche Zeit für die eigentlichen Kernaufgaben der Agentur. Denn je weniger Tätigkeiten die Entwickler und Admins manuell erledigen müssen, desto intensiver kann sich die Agentur den eigentlichen Beratungsaufgaben widmen - zum Beispiel der Unterstützung der Kunden bei neuen digitalen Konzepten.

Allerdings gehört das Betreiben einer Container-Plattform und das Managen einer großen Anzahl von Containern unter Hochlast zu den Herausforderungen dieser Technologie. Hier ist viel Erfahrung seitens des eigenen IT-Teams gefordert. Wenn diese nicht vorhanden ist, bietet sich die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Managed Service Provider an, der umfassende Projekterfahrung hat, Managed Services für einen stabilen und gleichzeitig dynamischen Betrieb bietet sowie die Freiheitsgrade in der Zusammenarbeit, die von Digitalagenturen gefordert werden.

Geschrieben von André Köhler - Product Manager

André Köhler verantwortet als Produktmanager die Optimierung und Weiterentwicklung von Public Cloud Lösungen und Netzwerk-Produkten bei Claranet. André ist akkreditierter AWS Business Professional und steht bei der Entwicklung neuer Public Cloud Services im aktiven Austausch mit den anderen Cloud Experten in der Claranet Gruppe.

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